Diagnostik und Beratung
Ziel der Diagnose und Beratung ist es, den Eltern betroffener Kinder zu ermöglichen, das Vorliegen einer Rechenschwäche zu erkennen und geeignete Wege zur Bewältigung der besonderen Lernschwierigkeiten zu ermitteln; denn eine angemessene Förderung rechenschwacher Kinder ohne gründliche vorherige Untersuchung ist nicht sinnvoll.
Eltern können im Vorfeld einer fachlichen Diagnose mit unserem Symptomfragebogen erste Anhaltspunkte für eine mögliche Rechenschwäche sammeln.
Diagnose
Das Therapiezentrum ermittelt mit dem qualitativen und informellen Diagnosekonzept QUADRIGA (Qualitative Diagnostik Rechenschwäche im Grundlagenbereich Arithmetik) den mathematischen Lernstand Ihres Kindes und stellt fest, ob eine Dyskalkulie (Rechenschwäche) vorliegt.
Im Unterschied zu den meisten standardisierten Rechentests liefert diese förderdiagnostische Untersuchung hinreichende Erkenntnisse, um ein der Lernproblematik des Kindes angemessenes Förderkonzept zu entwickeln: wichtiger als richtige oder falsche Ergebnisse der Aufgaben sind uns die Denkprozesse, also die Verfahren, mit denen die Kinder zu diesen Ergebnissen kommen; denn, auf welche Art und Weise das jeweilige Kind Aufgaben löst, zeigt sein richtiges oder falsches mathematische Verständnis, also auch, was die Gründe für seine Rechenprobleme sind.
Wir untersuchen zudem, ob Ihr Kind über die entscheidenden Lernvoraussetzungen für die Mathematik (Pränumerik) verfügt und das Mengen- und Zahlverständnis ausreichend entwickelt sind.
Beratung
Nach der Auswertung der Untersuchung informieren wir Sie in einem Gespräch über das Resultat und beraten Sie:
- wie Sie mit den mathematischen Schwierigkeiten Ihres Kindes vernünftigerweise umgehen sollten
- wie und ob Sie überhaupt üben sollten
- ob und wie Hausaufgaben zu bewältigen sind
- wie die Schule helfen kann
- und selbstverständlich, ob eine lerntherapeutische Unterstützung des Lernprozesses sinnvoll und notwendig ist.
Diagnosebericht
Die Ergebnisse der Untersuchung fassen wir für Sie in einem schriftlichen Gutachten zusammen; einem beigefügten Fehlerprofil können Sie die ermittelten mathematischen Schwierigkeiten Ihres Kindes entnehmen.
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Bitte bringen Sie zur Untersuchung – wenn möglich nicht korrigierte – Arbeitsproben Ihres Kindes mit, zum Beispiel die letzten beiden Lernzielkontrollen, bzw. Klassenarbeiten im Fach Mathematik; zudem den ausgefüllten Symptomfragebogen und das aktuelle Mathematikbuch.
Für die Diagnostik benötigen wir zwei Termine, in der Regel an zwei verschiedenen Tagen:
- Untersuchung des Kindes (ca. eine Stunde) am frühen Nachmittag.
- Vorstellung der Untersuchungsresultate und Beratung der Eltern zum Umgang mit der Lernstörung (ca. eine Stunde) am frühen Abend.
Eine Diagnostik bei Erwachsenen ist ebenfalls möglich. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
Eltern betroffener Kinder raten wir:
- Warten Sie bei einem Verdacht, auf das Vorliegen einer Rechenschwäche nicht lange ab. Je eher eine Dyskalkulie erkannt und therapiert wird, umso besser ist die Prognose für das betroffene Kind!
- Lassen Sie sich nicht beruhigen durch Hinweise wie: „Das gibt sich schon noch, warten Sie erst mal ab.“ oder „Ihr Kind muss mehr üben“. Manchmal stimmt das so auch, doch in den meisten Fällen brauchen diese Kinder qualifizierte außerschulische Hilfe, und das so früh wie möglich!
- Deshalb: Vereinbaren Sie eine Diagnostik, wenn Sie einen begründeten Verdacht haben, etwas könnte „nicht stimmen“ im Mathematikverständnis Ihres Kindes. Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Rechenschwäche erhalten Sie hier: Symptomfragebogen
- Ein letzter Hinweis: Die Untersuchung ist keine Prüfung. Es werden keine Noten erteilt; niemand ist verärgert oder ungeduldig, wenn eine Aufgabe nicht gelöst werden kann. Wir werden eine Reihe von Fragen stellen, einige Aufgaben rechnen lassen. Jede Antwort ist wichtig und aufschlussreich. Wir möchten das alles wissen, um entscheiden zu können, wie man am besten helfen kann. Das Kind kann in diesem Zusammenhang überhaupt nichts falsch machen; es braucht sich also auch vor der Untersuchung nicht zu fürchten.